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Kein Detail dem Zufall überlassen

Technik trifft Haltung: Andrea Luigi Campomilla denkt Infrastruktur weiter – effizient, verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert. Als COO von Green prägt er Design und Betrieb der Green Datacenter mit einem klaren Anspruch: durchdacht bis ins Detail, konsequent auf Effizienz ausgerichtet.

Wenn Andrea Luigi Campomilla über Technik spricht, spürt man schnell: Hier geht es nicht nur um Maschinen, Zahlen und Systeme – sondern um Haltung, Neugierde und den Anspruch an Präzision. Die Frage, wie wir in einer zunehmend digitalisierten Welt ressourcenschonend leben und arbeiten können, bewegt ihn. So sehr, dass er Bestehendes hinterfragt und fortwährend nach effizienteren Lösungen sucht.

Jüngst hat der studierte Elektro-Ingenieur einen neuen, hocheffizienten Pumpenantrieb in Betrieb genommen, den er selbst entwickelt hat. Durchdacht bis ins kleinste Detail, getragen von einem klaren Anspruch: Technik muss Sinn machen und Datacenter müssen hocheffizient betrieben werden.

In seiner Rolle als Chief Operating Officer bei Green verantwortet Andrea Luigi Campomilla die technische Datacenter-Infrastruktur und den Betrieb. Unter seiner technischen Leitung hat Green neue Standards in Sachen Energieeffizienz sowie Betriebsstabilität gesetzt und den Bau von weiteren Datacentern vorangetrieben.

Datacenter werden in Zukunft noch effizienter – durch technologische Fortschritte, die zunehmend von Künstlicher Intelligenz geprägt sind.

Andrea Luigi Campomilla, COO von Green


Energie als Währung der Zukunft

Für Andrea Luigi Campomilla ist Digitalisierung kein abstraktes Zukunftsthema, sie ist längst Realität. Und diese Realität hat einen hohen Energiebedarf. «Daten brauchen einen sicheren Platz, Kühlung und Strom», fügt er hinzu. Was für viele unsichtbar bleibt, ist für ihn tägliches Geschäft: Serverlandschaften am Laufen halten, Ausfälle verhindern, Effizienz steigern und dabei jede Kilowattstunde hinterfragen. Denn je digitaler unsere Welt wird, desto wichtiger ist die Frage, wie wir mit Energie umgehen. Für Andrea Luigi Campomilla ist klar: Wer heute Verantwortung trägt, denkt Technik und Nachhaltigkeit gemeinsam.

Der Strom kommt nicht «einfach aus der Steckdose», warnt er. «Unsere Kinder werden in einer Welt leben, die zu grossen Teilen von IT geprägt ist. Wir tragen die Verantwortung, heute die richtigen Entscheidungen zu treffen», führt er aus.
 

Der Blick fürs Detail

Schon als Kind wollte Andrea Luigi Campomilla verstehen, wie Dinge funktionieren und warum sie manchmal nicht optimal laufen. Anstatt sich mit Bestehendem zufriedenzugeben, stellte er viele Fragen, tüftelte und setzte sich mit Motoren aller Art auseinander. Noch heute erkennt der studierte Elektro-Ingenieur sofort, wenn etwas nicht perfekt durchdacht ist. Dafür hat er einen scharfen Blick entwickelt.

Während seiner Erstausbildung durfte er in einem Banken-Datacenter arbeiten, das weckte sein Interesse: «Es war ein hochspannender Mikrokosmos. Technisch komplex, aber voller Potenzial zur Verbesserung», sagt er. Besonders faszinierte ihn, wie viele Systeme zusammenspielen müssen.


Von der Textilindustrie zur Innovation im Datacenter

Seine Idee für den neuen Pumpenantrieb reicht weit zurück. 1987 war Andrea Luigi Campomilla in der Textilindustrie, in der Abteilung F+E für Elektro und Elektronik tätig. In dieser Zeit besuchte er viele Textilfabriken im In- und Ausland, bevor er sein Studium begann. In diesen Fabriken fielen ihm die luftgekühlten Antriebe auf, die hohe Ausfallraten erzeugten und entsprechend hohen Stromverbrauch hervorriefen. 1992 begann er, eine Alternative zu skizzieren: einen wassergekühlten Antrieb – kompakt, stabil, energieeffizient. Die Idee liess ihn nie los und wurde zum Thema für seine spätere Semesterarbeit im Studium.

Kurze Zeit später fand er in der deutschen Firma Dietz-motoren den passenden Kooperationspartner, um seine Idee zu realisieren. Gemeinsam wurde gerechnet und getestet. Die Herausforderung bestand darin, zwei getrennte Kammern im System zu entwickeln: eine für Elektrik, die andere sicher abgeriegelt für Wasser. Zudem musste der Kühlkreislauf so konzipiert werden, dass eine gleichmässige Kälteverteilung entstand. Nach mehreren Versuchen gelang der Prototyp, der später patentiert wurde.

 

Die Adaption im Datacenter: Flüssigkühlung für 15 Prozent mehr Effizienz

In modernen Rechenzentren zirkuliert für die Kühlung Kaltwasser, um die entstehende Wärme zuverlässig abzutransportieren. Damit dieser Kreislauf stabil bleibt, braucht es leistungsstarke Pumpen. Sie halten den Wasserdurchfluss konstant. Diese Pumpen zählen zu den zentralen Komponenten der technischen Infrastruktur. Bisher wurden die Antriebe dieser Pumpen konventionell mit Luft gekühlt.

Die neue Lösung setzt auf eine Wasserkühlung des Antriebs. Der speziell entwickelte Elektromotor wird mit Wasser über ein eingepresstes Hohlrohrsystem gekühlt, der Frequenzumformer über die Trägerplatte.

Neuer wassergekühlter Pumpenantrieb, verbaut im Datacenter M im Metro-Campus Zürich

Das Resultat ist beeindruckend:

  • 15 Prozent weniger Energieverbrauch für den Pumpenantrieb im Datacenter
  • deutlich geringerer Wartungsaufwand und weniger Staubentwicklung
  • bessere Wärmeabgabe ans Fernwärmenetz: Die Abwärme des Motors verpufft nicht im Raum, sondern wird an das angebundene Fernwärmenetz übergeben. Der Rücklauf der Datacenter-Kühlung erhöht die Abgabetemperatur ans Fernwärmenetz um bis zu 10 Kelvin unter Volllast
  • keine zusätzliche Aufheizung des Technikraums durch die Pumpen

Vier Pumpenantriebe wurden im Juni 2025 bereits im Green Datacenter M installiert. Sie sollen später standardmässig in weiteren Green Datacentern zum Einsatz kommen.
 



​​​​​​Technik, die den Unterschied macht

Wenn Andrea Luigi Campomilla auf Routinen trifft, hinterfragt er sie. Für ihn ist Fortschritt nicht Theorie, sondern Ergebnis: sichtbar im Betrieb, spürbar im Energieverbrauch. So verlagerte er schon vor über zehn Jahren die Lüfterposition aus den Umluftkühlgeräten in den Doppelboden. Eine scheinbar kleine Änderung, aber mit grossem Effekt: Der Luftstrom folgt seither dem kürzesten Weg, effizienter, geradliniger und wirkungsvoller. Heute ist das in der Branche gängige Praxis.

Auch beim Design technischer Infrastruktur denkt Andrea Luigi Campomilla voraus. Serverracks in Weiss statt Schwarz? Eine bewusste Entscheidung. Denn helle Flächen reflektieren das Licht besser. Dadurch sinkt der Energiebedarf für die Beleuchtung, und die Arbeitsbedingungen in den Technikräumen verbessern sich spürbar. Es sind solch scheinbar kleine Eingriffe, die zeigen, wie wichtig das Hinterfragen gängiger Praxis ist.


Innovation made in Switzerland

Wer mit Andrea Luigi Campomilla spricht, spürt seine Leidenschaft für Energieeffizienz und seine Ambition, diese weiter zu perfektionieren. «Wer heute Rechenzentren baut, gestaltet aktiv die digitale Infrastruktur von morgen. Und wer dabei Energieeffizienz mit Innovationskraft verbindet, übernimmt Verantwortung: technisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich», erklärt er.


Mit der Eigenentwicklung des Pumpenantriebs geht er einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger IT-Infrastruktur. Eine Entwicklung, die nicht in einem Labor begann, sondern im Kopf eines Mannes, der sich nicht mit dem Standard zufriedengibt. Und die zeigt, wie viel Innovationskraft in lokalem Engineering steckt, wenn man Technik mit Haltung verbindet.

 

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